11.2.2025

Gewechselt den Eindrücke, denen man sich ausliefern will. Keine Berge, keine Strände, keine Städte, keine Museen, die nachwirken, sondern eingehüllt in die Dunkelheit eines Kinos liefern wir uns der Geschichte aus. Widererwarten nicht die üblichen 90 Minuten plus x, sondern länger. Eingetaucht, mitverfolgt die Rache des Klassikers von Alexandre Dumas “ Der Graf von Monte Christo“, der aus heutiger Sicht doch reichlich gestört war. Wenn wir uns aber Trump anschauen, so ist Rache doch noch so ein großes Gefühl, dass irrational über Leichen geht. Und was bleibt nach der Rache ? Wir gehen nach Hause gefüllt von den Bildern, Emotionen, den eigenen Gedanken die den Film begleiteten und fallen ins Bett, war es doch schon 23.30 Uhr. Der Geist arbeitet weiter im Schlaf, im Traum, im Halbtraum begegnet uns die Geschichte wieder, bei S. so, bei mir anders. Aber beschäftigt der Geist, die Gedanken und die Frage taucht auf, was macht es mit uns als Gesellschaft, wenn wir Tag für Tag und vor allem Nacht für Nacht mit Geschichten, Bildern aus dem TV, von TikTok, Instagram, You Tube und Co. uns berieseln lassen? Kann der menschliche Geist, geschweige die Seele zu Ruhe kommen, wenn der Geist bis tief in die Nacht, nicht nur den Alltag, sondern auch sonstige Medien verarbeiten soll und muss.? Gibt es eine Leerstelle, eine Ruhe, ein Nichts, ein Wenig im Laufe des Alltags, in der sich die Seele, der Geist und auch der Körper erholen kann? Mens sana in corpore sano ! Sind viele der psychischen Probleme nicht vielleicht auch darauf zurück zuführen, das der Geist, das wir unseren Geist, unserer Seele nicht die Ruhe gönnen die er, sie braucht? Mehr Depressionen und sonstige psychische Auffälligkeiten, einhergehend mit körperlichen Beeinträchtigungen wie Magersucht, Burn Out, Diabetes oder Übergewicht und Bewegungsmangel, bei Kindern , Jugendlichen und Erwachsenen. Ich sitze beim HNO, Mutter und Kind mir gegenüber. Mit leeren Blick schaut die Mutter in die Runde, ihr Kind mit Brille , vielleicht 4-5 Jahre alt, hängt am Handy. Sie werden aufgerufen von der Ärztin, das Kind mit dem Blick auf das Handy folgt der Mutter ins Behandlungszimmer. Etwas versteckt in der Spiel – und Krappelkiste, eine Mutter die ihrer Tochter vorliest. Was tun gegen dieses Übermaß an Medienpräsenz und Mediendruck, die nur profitorientiert handeln und denen es egal ist wie krank eine Gesellschaft wird und ist. Verantwortung weit von sich schieben. Eigentlich müssten die Medienproduzenten, ähnlich der Alkohol – und Tabaksteuer einen Ausgleich zahlen, um die Krankenkassen zu entlasten die doch die Therapien behandeln müssen. Ansonsten Arbeit und trotzdem Freude im Alltag.

Haiku des Tages: Der Bus steht unter einem Dach. Der Wanderer ist warm eingehüllt auf seiner „Stadtralley“. Die Wanderin macht Stich für Stich. Veronika, der Lenz, noch ist er nicht da.


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