8.2.2025

Versöhnung, Versöhnung mit wem und was? Versöhnung heute morgen in Haunstetten. G. und B. laden ein mit Willigen das Thema Versöhnung unter den Menschen voran zutreiben. So treffen sich 24 Leute, die sich versöhnen wollen. Mit sich selbst, den politischen Gegnern, den Müttern, den Väter, den Männern, den Frauen. Schwer liegen die Geschichten im Raume. Die Aufstellungen helfen persönliches Leid zu mildern. In der SZ lese ich heute, dass in den Kommunen der Bhagwan Sekte, Kinder missbraucht worden sind. Zum Schluss des Artikels kommt es zu einer Versöhnung zwischen Mutter und Tochter. Versöhnen aufeinander zu gehen, auf die Natur, dem oder der Andersdenkenden. Ich denke an G., sie noch nicht versöhnt mit ihrer Mutter und ihren Brüdern. Sobald man sich versöhnen will, verlässt man sein sicheres Terrain, wird angreifbar, aber man bekommt etwas zurück, seine Qualität des Herzens, verlässt dabei das Rechthabenwollen der eigenen Gedanken, die ähnlich eines Algorithmus funktionieren. Schlägt das Herz, spürt man das Herz wieder, befreit es uns doch vom Leid das wir mit uns tragen. Der Schwere der persönlichen Geschichten am Vormittag setze ich den Sonnenschein am Nachmittag entgegen. Das Haus ist leer, die Sonne füllt den Balkon, ich schlafe 2 Stunden tief und fest auf ihm. S. und M. und L., auf dem Lechweg in Siebenbrunn spazieren. Unsere Sippe, wäre richtig groß wenn einmal alle Verwandten, aus allen Himmelsrichtungen unserer Patchworkfamilie kommen würden. Wir würden bestimmt auf 100 Personen kommen. Diese Art des Zusammenhalts der Verknüpfung ist in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Die europäische, vor allem deutsche Sippenkultur gibt es nicht mehr, Ausnahme, der Adel pflegt ihn noch. Aber durch die Vereinzelung der Familien ab der Industrialisierung, und dann später durch die intensivierte Kapitalisierung der geförderten Individualitätsmanie, zerbröseln, Familien, Ehen und Gemeinschaften. Asiatische oder arabische Großfamilien machen es uns vor, wie es auch anders gehen könnte, aber Bitte ohne den Sippendruck und allem was dazu gehört, wie es in Teilen von Europa noch gelebt wird, wie Rache und Omerta. Nachdem Mittagsschlaf und den langen Spazgang von S. mit M. ,später bei Madame Kim und Monsieur Minh, kleines feines Abendessen mit L. S. und M. Der Kreis schließt sich, Y. wird sehr spät abends von seiner Arbeit abgeholt.

Haiku des Tages: Eine Decke, Sonne von oben, etwas Vogelgezwitscher. Seeliger Schlaf.


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