Die Wertach ist über Nacht voll geworden, kein Hochwasser aber gut gefüllt. Des Morgen immer noch heftiger Regen und Stau auf den Straßen. Alle in die Arbeit oder? Wie sagte neulich ein Bekannter von mir, auf die Frage ob er noch in einer Privatschule, als fast 75 jähriger, unterrichtet -dass hält mich am Leben – obwohl Familienvater und Gesellschafter. Drückt es doch aus, das die Gesellschaft Menschen aussortiert, früher mit 60, dann 65 plus X, die noch weiter arbeiten könnten und wollten. Ich frage mich oft, wieviel Ressourcen werden hergeschenkt nur dadurch das man als Mensch ein Alter erreicht, indem es heißt, ab in die Rente. Bei vielen, bei sehr vielen sogar mag der Wunsch, das Bedürfnis und auch die Gesundheit dafür sprechen in die Rente zu gehen. Aber bei vielen denke ich, wäre nach einer gewissen Zeit der Erholung der Wunsch, das Bedürfnis da , sich wieder in die Gesellschaft sinnvoll einzubringen. Ein Teil des gesellschaftlichen Lebens zu sein, nicht nur im klein klein des Hauses, Garten, Opa, Oma Sein zu leben. Nicht jeder Mann und nicht jede Frau hat einen Garten, ist handwerklich begabt und bastelt oder hat ein „Hobby“ welches mit Dingen zu tun hat. Auch andere mit denen ich über das Thema rede, würden nicht nein sagen wenn sie wieder gebraucht werden würden oder sich eingebunden fühlen in gesellschaftliche Prozesse. Wieviel Menschen vorzeitig krank werden oder dement, nur weil sie sich nicht mehr in die Gesellschaft einbringen können und manche können es wirklich nicht, sie bräuchten gute Beratungsstellen um Ideen zu bekommen und sich zu vernetzen, das sollte mal untersucht werden. Ansonsten heute Regen bis in den Nachmittag und eine leere Wohnung und Büro, AWO und leere Wohnung, leerer Lidl, fauler Kater. Menschen die gerne am Friedhof in ihren Autos sitzen und daddeln. Der Junge der in Göggingen nach Hause geht und mit mir spricht, ich ihn aber nicht verstehe, auch sein Englisch nicht. Mein Bruder der mich anrief und sich tierisch freut über „Sonja die vegane Margarine“
Haiku des Tages: So viele Tropfen, auf der Scheibe des Autos. Keiner kann sie zählen. Der Scheibenwischer müht sich ab. Die neuen Lichter der Autos blenden.