Donnerstag/Freitag, unterschiedliche Tage und doch irgendwie gleich, gleich weil gewohnte Umgebung, vertraute Menschen. Donnerstag. Da, Geschichten die doch immer noch ungewohnt, obwohl schon x Mal gehört in verschiedenen Varianten. Junge Menschen die ohne Heimat sind und träumen vom großen Geld. Die Pablo Escobar als Vorbild haben und wenn man frägt und immer wieder frägt, warum gerad er als Vorbild dient, dann kommt heraus – ich will gesehen werden-. Ich will Anerkennung und Lob heißt es. Pläne haben sie nicht, manch einer muss um sein Leben fürchten, weil Afghane und ein Landsmann von ihm hat Erwachsene und Kinder umgebracht in Aschaffenburg. Leid auf soviel Seiten und jeder schaut nur auf sich, das Leid des anderen wird ausgeblendet und politisch instrumentalisiert. Vielleicht haben wir den Jugendlichen ein bißchen Hoffnung gegeben, haben sie gesehen. Den Schmerz den sie tragen, wurde sichtbar in den Augen meiner Kollegin.
Ich schloss meine Augen nachmittags in der Sonne. Angenehm, hin und her gerissen zwischen dem Wissen der Klimaveränderung und dem Bedürfnis nach Licht, nach Sonne, nach den langen nebeligen Wochen. Trotz großer Müdigkeit, weil noch lange im Büro, Meditation mit S. am Abend. Um 21 Uhr schlief sie in meinen Armen ein, während ich ihr zum Thema Ehrfurcht etwas erzählte. Ich begab mich ins Mittelalter nach Troyes und auf den Ärmelkanal an den Ufern von England. Helden heißt das Buch
Mit Adlern im Traum aufgewacht, Yoga mit S. und gemeinsames Frühstück mit den Schneiderjungs. Nicht lange aber lustig. Viel geradelt, durch die halbe Stadt und zurück. 14666 Schritte zurück gelegt und erstaunt musste ich feststellen, wie viel die Gewerkschaften an Lohn fordern. Alles Alltagspolitik, die wir auf unsere Reise so nicht hatten, Informationen und Meldungen aus der Welt die oft mit unserem Leben nichts zu tun haben, ganz direkt, aber doch alle und alles nach und nach beeinflussen. Allein wenn die AFD, wie in Thüringen gewinnt und am anderen Tag eine Kundin in der Bäckerei sagt- ich lass mich nicht von Ausländern bedienen-. Im Ausland, Spanier, Portugiesen, Italiener, Franzosen, wir waren froh als Ausländern von ihnen bedient zu werden.
Genug, welche Bohnen wandert von einer Hosentasche in die andere. Der Adlertraum, der Genuss einer Lavendelpraline und das Yoga und sporteln am Morgen. Die feine Umarmung von S.
Haiku des Tages: Gelassen und heiter die auf der Straße unterwegs, die Sonnenstrahlen aufnehmend.