Der Morgen begann mit einem gemeinschaftlichen Besuch von S. und mir beim Schneider. Wir mussten anbauen und kaum gesessen wurden wir hineingezogen in Schwarze Löcher, die Entstehung dieser und was passiert wenn unser Schwarzes Loch, in der Mitte der Milchstraße größer wird und uns verschlingt. All das wird diskutiert, mit Halbwissen, mit gar keinem und mit Humor und Aussichten die Erde zu verlassen und und und….:). S. radelt in ihre Schneiderei, da gibt es keine Brezeln, sondern Mode. Ich bleibe noch ein Weilchen und dann…
Eine Grundschule in Augsburg, zwanzig Schüler:innen in einer Klasse, eine Lehrerin, das gewohnte Bild. Thema heute „Szenischen Lesen und Theater“. Ich besuche einen Kollegen der diesen WS durchführt mit insgesamt 10 Terminen. Das Klassenzimmer bunt mit alldem was die Schüler:innen hergestellt haben. Die Wände grau, der Putz bröckelt, die Fensterrahmen alt, sehr alt, die Farbe blättert herab. Kondenswasser an den Scheiben. Die Toiletten wurden erst vor kurzem von einer Privatperson renoviert, nicht von der Stadt. Insgesamt muss ich sagen die Schule im Kern in Ordnung, aber renovierungsbedürftig, innen wie außen. Alle Schüler:innen sind voll dabei. Der Kollege wird geliebt, einzelne Schüler:innen kommen umarmen ihn, freuen sich das ein Mann anwesend ist.
Streetfoodessen auf Vietnamesisch, mittags mit S. und L. Ich schaue nach draußen, Männer und Frauen gehen vorbei, werfen einen Blick zu uns, kalt ist, graue, müde Gesichter, alte Gesichter vom Leben gezeichnet, von vielen Wintern gezeichnet. Sind die Blicke, neidisch, sehnsuchtsvoll weil wir zur dritt hier Essen ? Die Bedienung versteht meinen Witz und macht Komplimente an S. und L. hübsche Frauen, meint sie. Nachmittags, sind wir beide müde und schlafen im Wohnzimmer während der Holzofen mollige Wärme verbreitet. Abends kommen Nachbarn zu uns, R. und F. Sie kommen um zu bleiben und sind selbst überrascht das sie so lange bleiben. So sitzen wir fast 5 Stunden am Tisch und ratschen, reden, diskutieren bis nach 23 Uhr und das alles ohne Alkohol, aber trotzdem mit viel Humor und Heiterkeit. Hoffentlich kann Y. unter uns schlafen, geht mir durch den Kopf, er muss morgen früh um 4 Uhr aufstehen.
Haiku des Tages: In der Kälte radeln, die Nase läuft, die Kette muss geölt werden.
