Heute waren wir, Sonja und ich, alleine im Städtle, ohne Chandra und Lobo. Die Stadt, im Winter eher Dorf, ist ja übersichtlich. Auf den Straßen hören wir Kinderstimmen, die von der Schule kommen und in der Bar lachende Männerstimmen. Da die Straßen rund um Montanjeos eine beliebte Strecke für Motorradfahrer sind, dementsprechende Geräusche. Ansonsten alles sehr beschaulich. Am Abend soll es eine kleine Party geben, also kaufen wir noch etwas für die Gäste ein. Am Nachmittag ist Bürozeit für Sonja, die trotz der Ferne an ihr Geschäft in Augsburg mitdenken muss. Ich beschließe zu den nächsten leerstehenden Gehöften in der unmittelbaren Umgebung zu gehen. Und Schritt für Schritt, da es keine Wege gibt, bin ich noch mehr in der Landschaft mit seiner roten Erde. Die Felder warten alle auf Regen, ebenso die Sträucher und Bäume. Die Mandelbäume blühen schon, Schmetterlinge taumeln sich im Liebesrausch hinterher, aber Vogelstimmen sind selten zu hören. Es ist Winter trotz der wärmenden Sonne und den grünen Kiefern in den Wäldern. Ein Adler kreist am Himmel, am Boden ein altes Skelett eines Rehes, fast komplett erhalten. Ich finde einen Platz und beginne zu schreiben, „Chroniken einer Familie“, solange bis die Sonne untergeht. Licht und Wärme gibt es aber dann gleich im Haus von Chandra und Lobo. Auch kommen die Gäste, der Tisch ist gedeckt, jeder der Gäste hat geholfen. Der Pizzaofen im Haus wurde von Lobo angeheizt und nimmt es mit jedem Pizzaofen einer guten italienischen Pizzeria auf. Waren wir die letzten Wochen nur zur zweit und eine Woche zur viert, sind wir nun in einer Runde mit mehr als 10 Personen, die alle spanisch sprechen und etwas, poco poco , englisch. Mir san die Ausländer. Es gibt außergewöhnliches zu essen. Marinierter Rettich mit Rote Beete, Zucchini und Zitronenstreifen. Salate, fermentiertes Gemüse, Sprossen und kleine vegane Pizzas aus dem hauseigenen Pizzaofen. Weiße Schokolade mit Grüntee, selbstgemachte dunkle Schokolade und Datteln aus dem Garten, als Nachspeise. Im Hintergrund legt DJ Lobo Musik auf und die Gesellschaft „schwingt“ das Tanzbein. Move the body. Gute, sehr gute Musik und etwas außergewöhnlich, wie vieles hier. Haiku des Tages: Die Gedanken reisen mit, obwohl man sie gerne zu Hause hätte lassen wollen. Aber der oder die Reisenden haben verschiedene Koffer und Taschen dabei. Das Jetzt ist immer alles
Grandpa´s Groove als Tipp. Gute Nacht ( vielleicht klappt es ja mit Hörprobe )
