Wir fahren durch den Januar. In Augsburg kalt, ebenso in Bad Krozingen. Nachts kam es da zum Schneefall und es wurde bitterkalt. Januar halt, die Landschaften von Schnee gezeichnet. Ein einziger schmutziger Flickenteppich aus weiß, graubraun und blassen, leerem Grün. Die Luft ohne Bewegung, vereinzelt Vögel die die Szenerie beleben, auch als wir in Besancon ( Frankreich ) sind. Die Doub ( Fluss in Besancon )dampft in der kalten Luft. Die Stadt hat ihren Charme, wir merken es, aber er ist abgekühlt. Unsere erste Nacht im Bus bei Minus 8 Grad war ein thermisches rauf und runter. Die Heizung fährt hoch und dann Pause bis es kalt wird und dann wieder hoch. Der Parkplatz auf den wir standen, Innenstadt, nachts ein Treffpunkt der örtlichen Jugend, die spontane Partys abhalten. Bumm, bumm, bumm, der Bass dröhnt, an schlafen kaum zu denken. Ich gehe zum Pinkeln raus und schau mir die Jungs an und rede mit ihnen, alles o.k.. Gott sein Dank ist es kalt und die Partygänger verlassen mit schnellen Reifen den Platz. Am Morgen der Versuch das Weltkulturerbe, die Citadelle, zu besuchen scheitert an dem kalten Grau und der über Stadt hängt. Wir brechen auf und fahren weiter entlang des schmutzigen Flickenteppichs der uns links und rechts der Autobahn begleitet. Bis wir in Montelimar sind hängt eine riesige große graue Wolke über uns. Die Bäume strecken ihre kahlen Äste, ungeliebt von Sonne und Wärme, in die Höhe. Noch hält der Januar die Säfte zurück. Wir fahren durch den Januar, sitzen ihn nicht aus wie zu Hause. Wir fahren durch den Januar den ruhigsten, beschaulichsten Monat des Jahres. Die Raststätten die wir anfahren sind wie Kirchen, leergefegt, nur besucht von älteren Personen in schwarz und grau. Sie sitzen an Tresen, Tischen und Hockern, verlassen, oder sich festhaltend, erhalten ihre Hostie in Form von Cafe, Sandwich oder Croissant. Die Rhone strahlt in Montelimar im schönsten Abendrot mit den AKW´s um die Wette. Wir übernachten in der Nähe eines Sees. Der Haiku des Tages: Ein Silberreiher steigt auf, lässt sich wieder fallen, gesellt sich zu seines gleichen. Eine Silberinsel im Wasser, welch ein Schatz im Grau.




