3.4.-4.4. und 7.4.2024 Augsburg-Bellinzona-Agra-Luino-Augsburg

Der letzte Akt der Reise war ohne die Reisende, ohne Sonja. Unser Wohnmobil hoffentlich nun endgültig repariert, musste ja noch nach Hause, so wie wir. Es hieß am 2.4.24 sei er fertig. Also machte ich mich am Mittwoch morgen, mit dem Zug auf den Weg nach Bellinzona. Die Nacht davor sehr schlecht, Aufregung, Anspannung und tausende Gedanken ließen mich nicht schlafen. Los geht es. Zweimal umsteigen, einmal Buchloe und dann noch Zürich. Viel Schnee in den Bergen und Wasserfälle ohne Ende. Ich hätte sie nicht zählen können auch wenn ich es gewollt hätte. Kleines Hallo mit Birgit und Elsbeth am Bahnhof von Bellinzona. Beide holten mich ab und wir fuhren nach Mesecco zur RestartGarage. Da stand er nun, repariert und etwas verstaubt in den Bergen rund um Mesecco. Ein Auto abholen von der Werkstatt ist ja eigentlich kein großes Ding, aber wenn man 14 Tage darauf wartet und das Auto noch im Ausland steht, ist das doch eine andere Nummer als sein Auto in der Werkstatt um die Ecke abzuholen. Es fährt und läßt sich schalten wie Butter. Alles super. Gut was machen wir drei an diesem frühen Nachmittag , der etwas verregnet in den Seilen hing. Die Woche davor hatte es in den Bergen sehr viel geschneit und unterhalb dementsprechend viel geregnet, alle Wiesen standen unter Wasser und der Lago Maggiore rappelvoll. Wir kauften ein und fuhren nach Agra. Der Regen hörte auf und die Sonne kam heraus, so konnten wir auf der Terrasse eine kleine italienische Brotzeit im Sonnenschein machen, mit Blick auf den Lago. Nur was war das für ein Geräusch zum Schluss als ich den Bus einparkte? Wahrscheinlich hat sich ein Ast irgendwo verheddert, denn der Weg zum Haus in Agra war voller Äste und der Weg verschlammt und glich einem flachen Bach. Am Abend, Essen in der Pizzeria in Agra dann Komaschlaf. War ein langer Tag, aufstehen um 5.15 Uhr und ins Bett um 23 Uhr. Donnerstag 4.4.24, ich stehe auf, die beiden Damen liegen um 8 Uhr noch in Betten, aber treibt es raus. Zuvor sehe ich drei Hirschkühe im Nachbargelände. Ich hole den Bus und fahre in vor´s Haus. Scheiße schon wieder dieses hässliche Geräusch. Ich baue den Radträger ans Auto und befestige die beiden Räder und fahre zum großen Parkplatz von Agra, etwa 1,5 Kilometer vom Haus. Mist das Geräusch hört nicht auf, jedes mal wenn ich lenke. Langsam fahre ich zum Parkplatz. Mist was mache ich nun? Erstmal frühstücken es ist 9 Uhr. Ich gehe zurück zum Haus. Auf dem halben Weg kehre ich zurück, einer inneren Eingebung folgend und schaue unters Auto und sehe aus einem neuen Schlauch tropft Öl heraus, ein andere Leitung ist ebenfalls ölverschmiert. Ich rufe die Werkstatt an und verlange das ein Mechaniker kommt. Ich fotographiere den Schlauch und den Ölfleck unterm den Bus. Ja, in zwei Stunden ruft er zurück. Ich gehe zum Haus zum frühstücken. Auf dem Weg dahin telefoniere ich mit Karl in Deutschland, der sich sehr gut mit Autos auskennt. Er weißt mich auf die Hydraulikanlage hin, den Hydraulikbehälter ob er voll ist oder nicht und klärt mich über die Zusammenhänge von Servolenkung und Schaltung auf. Ich gehe zurück zum Auto und telefoniere wieder mit der Werkstatt. Der Chef meint ich brauche folgende Schlüssel, dann die Schraube aufdrehen und wieder zu drehen, aber das der Hydraulikbehälter nur halbvoll ist und das dieser aufgefüllt werden müsste interessiert ihn nicht besonders. Ich ruf den ADAC an. Ah ein neuer Fall, nun in Italien und nicht mehr in der Schweiz. Schweiz die Panne oben kurz vor dem San Bernadinotunnel und nun Panne in Agra in Italien. Sie schicken jemand vorbei, in zwei Stunden ist jemand von der Firma Torcaso da. Ich radle nun zurück zum Haus und verabrede mich mit Birgit und Elsbeth das wir uns gemeinsam bei Fenomena für einen Kaffee treffen. Ich habe ja noch etwas Zeit. Nehme meinen Rucksack und radle zum Auto. Keine fünf Minuten da und da kommt ein Mechaniker auf mich zu und fängt an, mit seiner mittagtäglichen Alkoholfahne, mit mir zu reden. Wir reden aneinander vorbei. Ich erkläre ihm das ich auf einen Mechaniker warte und er sagt ich soll mit dem Bus runter fahren. Irgendwann klärt es sich auf, das er der Mechaniker von der Firma Torcaso ist, obwohl sein Weste einen völlig anderen Namenszug trägt. Ich fahre nicht runter nach Luino , sage ich ihm, ich will das ein Abschleppauto kommt und mich samt Bus herunter fährt. Eine viertel Stunde später ist das Abschleppauto da und ich fahre den Bus auf die Rampe des Auto´s. Der Fahrer weigert sich, dafür telefoniert er die ganze Zeit. Ich telefoniere mit Birgit, Karl und Sonja und erkläre ihnen den Stand der Dinge. Der italienische Abschleppwagen fährt runter nach Luino, enge, sehr kurvige Straßen und telefoniert die ganze Zeit. Unser Bus ist mit einem großen Haken und einem verschlissenem Gurt am linken hinteren Rad gesichert und der Handbremse. Der Fahrer telefoniert die ganze Zeit mit lauter Leuten und erzählt ihnen was er gerade macht, das alles einhändig. In der Werkstatt angekommen wird das Auto runtergelassen und auf der Rampe ein Rinnsal aus Öl. Ich telefoniere noch einmal mit Karl und Sonja. Der Capo der Werkstatt meint der Turbolader ist kaputt, ich sage nein, der neue Schlauch ist undicht, zeige ihm die Stelle, nein, es ist die andere Leitung, nein es ist die. Ich verweise ihm auf den halbvollen Hydraulikbehälter, nein es ist der Turbo. Ich gehe und überlege was ich machen kann. Dazwischen sehe ich einen anderen Kollegen von ihm, wie er mit einem Gerät zum Auto geht und irgendetwas macht. Ich gehe zu ihm hin und frage ob der Turbo in Ordnung ist, vielleicht hat er mit dem Gerät die Turbospannung gemessen, hab ja keine Ahnung. Ja, alles ist in Ordnung. Ich rufe den Mechaniker in Mesecco an und verbinde die Mechaniker miteinander sodaß die beiden miteinander reden können. Es funktioniert, der Mechaniker am Lago bequemt sich unters Auto und repariert, mit Spezialschlüssel die undichte Stelle und füllt das Öl auf. Auto anlassen, geht nicht, die Batterie streikt. Der Mechaniker holt dasselbe Gerät wie vorher und überbrückt, das Auto läuft wieder. Ich fahre die Straße auf und ab, in der Hoffnung die Batterie lädt sich wieder, was sie nicht tut, aber die Hydraulikleitungen füllen sich mich mit Öl und Schaltung und Lenkung funktionieren einwandfrei. Eine neue Batterie muss her, was will ich sonst machen. Alles miteinander Batteriewechsel und die kleine Reparatur 300 Euro. Ich zahle, bin genervt und habe den Verdacht, ich wurde über´s Ohr gehauen und irgendetwas wurde an der ursprünglichen Batterie manipuliert, sodass sie kaputt geht, leer ist oder das die vorhandene Spannung von dem Überprückungsgerät abgezapft wurde. Warum war der Mechaniker überhaupt mit Ü.gerät am Motor? Ich will nach Hause, noch eine Nacht in Agra muss nicht sein. Es ist 16.07 Uhr, stelle das Navi ein, bin angespannt und hungrig. Tanke voll, kauf eine Cola und los. Habe etwas Bammel, ist jetzt alles in Ordnung mit dem Auto, halten alle Schläuche, haben die mir eine gute Batterie gegeben und keine alte ? Welches Geräusch ist normal und welches ist neu? Ich beobachte den Verkehr, lausche auf in das Auto hinein 🙂 und schraube mich langsam die Berge hoch. San Bernadinotunnel, doch nicht so lang wie ich gedacht habe. Dachte er ist mehr als 10 Kilometer lang. Immer noch voller Anspannung fahre ich weiter. Gott sei Dank ruhiger Verkehr. Sehe kaum meine Umgebung, bekomme nur mit, wahnsinnig viel Schnee und riesige Eisplatten in den Seen und Flüssen. Lawinenabgänge bis ins Tal, von den Wäldern aufgehalten. Die Schluchten rund um Via Mala bekomme ich nicht mit. Nicht einmal Radio will ich hören. Bringt mich das Auto ohne Panne nach Hause? Raste nur wenn ich auf Toilette und die Vignette kaufen muss. Genervt das ich nur Online eine Tagesvignette durch Österreich kaufen kann, nehme ich die 10 Tagesvignette. Habe keinen Lust mich jetzt durch das österreichische Vignettenportal zu quälen. Langsam beginnt es zu dämmern. Abzweigung Deutschland München. Ab Lindau zähle ich nur noch die Kilometer bzw. die bekannte Abfahrten nach Augsburg, Memmingen und Landsberg. Kurz vor 22 Uhr bin ich zu Hause, und fertig, angespannt und erleichtert. Geschafft. Irgendwann auf der Rückfahrt dachte ich mir, Volker das ist jetzt dein Abenteuer. Eigentlich keine große Nummer mal 430 Kilometer zu fahren, aber alleine und in der Anspannung ob nun alles mit dem Auto o.k. ist, ist doch etwas anderes. Wenn es sich wirklich so verhält wie mein Mechaniker Herr Reith es mir erklärte, das die neuen Batterien mit einem Schlag ihren Geist aufgeben, ohne Vorwarnung, dann nenne ich es Glück im Unglück das die Batterie in der Werkstatt ihre Dienste gekündigt hat und bin froh das ich nicht wieder den ADAC kontaktieren musste, der trotz allem im Hintergrund sehr hilfreich war, mit allen Pannen die wir auf der Reise hatten. Trotz, deswegen, weil es nicht immer leicht war, der Person vom ADAC zu erklären was gerade wichtig ist und was gebraucht wird. Aber insgesamt erstmal viel Lob. Mal schauen ob alle vorab gezahlten Beträge auch erstattet werden ohne großen bürokratischen Aufwand. Fazit: Ende gut….. fast alles gut. Unser finanzieller Rahmen den wir uns gesteckt hatten, wurde leider gesprengt, aber wir sind gesund zu Hause angekommen und der Zahn von Sonja, er erholt sich langsam, kann lt. Aussage der Zahnärztin wohl gerettet werden, denn die kaputten Nerven haben sich erholt und das sonstige Gewebe rund um den Zahn, das für Festigkeit sorgt ebenfalls. Fazit: Ende gut…..fast alles gut und vieles richtig gemacht auf der Reise und bei so einer Reise auch einen guten Reiseversicherungspartner wie den ADAC im Rücken zu wissen beruhigt doch auch. Man ist halt keine 20 Jahre mehr, sondern schon etwas älter und kann das Leben auch etwas von vorne und rückwärts denken. Haiku des Tages: Allen Reisegötter und Reisegöttinnen, allen Reiseengeln und Geister und den vielen anderen Menschen denen wir begegnet sind vielen Dank. Dank auch die, die uns im Reiseblog gefolgt sind. Eure Rückmeldungen lösten bei uns immer Freude und Inspiration aus. Vielen Dank euch.


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Eine Antwort zu „3.4.-4.4. und 7.4.2024 Augsburg-Bellinzona-Agra-Luino-Augsburg“

  1. Avatar von Polder-Wehle
    Polder-Wehle

    Beim Lesen mitgereist mit den eigenen inneren Bildern. Mitgefiebert bei den Pannen. Erleichtert Das Mensch und Auto gut daheim gelandet sind.

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