All the long the watchtower, Version Jimi Hendrix, am Morgen beim Frühstück um 8 Uhr in der Jugendherberge. Danach, Beach Boys, Surfmusik, passt zu Arrifana, und weitere Songs aus den 70/80zigern begleiten uns, beim zusammenpacken und verabschieden von Andrea, guter Geist der Jugendherberge. Heute geht es zurück, mit Wehmut im Herzen, das Wandern, das verweilen hier in Arrifana, laufen in der Landschaft, in den Hügeln, Korkeichenwäldern, Eukalyptuswälder, entlang blühender Wiesen, Küstenpfade mit ihren Ausblicken auf das Meer, all das berührte uns tief im Herzen. Das gemeinsame meditieren in der Landschaft ebenfalls. Aber noch laufen wir. Kommen zum zweiten Mal an Monte Novo vorbei bzw. bleiben, für eine Brotzeitpause im Cafe hängen. Eine schwedische Familie ist im umliegenden Ferienhaus angekommen. Ihre Kinder tollen herum und auch das Frauenpärchen mit schlechter Stimmung im Gepäck taucht auf, während die zwei holländischen heiteren Damen, auch aus der Jugendherberge eintreffen. Wir hatten heute einen ordentlichen Schritt . Die ersten 9 Kilometer in 2 Stunden mit Steigungen, wir staunen nicht schlecht über unsere langsam aufkommende Fitness. Bis zum Abend werden wir heute 25 Kilometer und 850 Höhenmeter in 6,5 Stunden laufen. Insgesamt waren wir heute 9 Stunden unterwegs, in der Sonne, die ohne Wolken auf uns scheint. Wir freuen uns über jede Kiefer die uns kurzzeitig Schatten gibt. Gut das wir den historischen Weg gewählt haben, der uns doch immer wieder in die Wälder führt. Nach Monte Novo geht es die letzten 16 Kilometer nur rauf und runter. Verlassen wir, die teilweise durch Feuer gezeichnete Hügel, stoßen wir im wieder auf Senken die mit Wasser gefüllt sind. Manche dieser Senken kann man trockenen Fußes umgehen, manche sind fast knietief und schlammig. In jeder dieser Senken halten sich Frösche auf und keine Ahnung was noch. Es gibt jeweils eine Bananenpause, Orangenpause, Schokokekspause und eine Brotzeitpause, siehe oben. Alle anderen Kurzpausen kann sich die geneigte Leserin oder der Leser selbst ausmalen. Muss ja mal kurz erwähnt werden, dabei gehen wir mit der Landschaft sehr sorgsam um. Irgendwann verlassen wir die karstigen Höhen und sind auf einmal in einer lieblichen grünen blühenden Landschaft. Kuhglocken erklingen aus allen Richtungen. Teilweise bewirtschaftet, teilweise sich selbst überlassen, sodass sich fast seeartige Tümpel bilden können, in denen sich Sumpfschildkröten aufhalten. Ja, mit unserer Industrielandwirtschaft, die oft und das LEIDER zu Ungunsten der Kleinbauern mit EU Geldern gefördert wird, mit dieser Industrielandwirtschaft zerstören wir, egal welches Land in der EU, ursprüngliche Landschaften. Landschaften mit ihrer faunischen und floristischen Diversität, die uns Allen gut tut. Damit meinen wir alle Lebewesen. Auch den Wiedehopf der uns begegnet, seine Symbolik ist vielfältig, Auferstehung Christi und Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit. Was für eine schöner Vogel. Zurück zum Tümpel. Wir machen eine gemischte Schildkröten -und Kekspause. Sind ganz still, fast feierlich, schauen wir ihnen zu ( mit Fernglas ) und sprechen gedämpft. Stehen sie doch symbolisch für Langlebigkeit, Schutz und Stabilität. Was für ein Geschenk auf dem Weg. Genauso wie die letzten Wege die durch finstere, feuchte moosbehangene Steige führen die auch im Sommer nie von der Sonne beschienen werden. Das kleine Dorf Bodeira, 4 Kilometer vor Carrapateira ist stolz auf seine Grundschule, die wunderschön ist und leider verfällt, obwohl ein extra großes Schild uns auf sie aufmerksam macht. Nochmals Berge, Hügel rauf und runter, in der Nähe das Meer, über uns nun Wolken. Der Wetterumschwung findet statt. Das Taxi in Carrapateira holt uns von der Jugendherberge ab. Unser Bus steht noch, beide riechen wir, gehen trotzdem kurz zum Lidl schmutzig wie wir sind, kochen und ab ins Bett. Langer Tag, lange schöne erfüllte Tage des Wanderns, des unbeschwerten Lebens, trotz der einen oder anderen Blessur die jeder von uns Beiden mit sich trägt. Na kate uah. Kanatu mahe yu sa. Kome je wa, naqua kona mara kane se. Waka me kusa naha ma. Wir alle ins Leben getaucht, in Liebe getaucht, auferstehen und immer wieder die Hände reichen, für Alles was lebt und ist. Haiku des Tages: Gehen, laufen, auf den Weg achten. Die Sinne offen. Stiller die Gedanken. Gehen, laufen auf den Weg achten.
21.2.2024 Arrifana-Carrapateira-Vila do Bispo
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