Irgendwer grillt hier und es riecht unverschämt gut. Heute alles anders wie gedacht und geplant. Das Lebensgefühl, welches hier herrscht hat uns irgendwie gepackt und wir lassen die Zeit sein so wie sie ist. Die Uhr mit ihren Zeigern tickt an uns vorbei. Sonja lernt Henni kennen und umgekehrt, die Frau die mit ihren Kindern und Mann hier gestrandet sind, auf der Suche nach einer „anderen“ Lebensform. Muss wohl an Berlin liegen, denn die Berliner die wir treffen, flüchten aus ihrer Stadt. Die Berlinluft ist zu aggressiv , zu laut, zu stickig. Gestrandet deswegen weil ihr Bus Motorschaden hat und sie nicht weiterkönnen. Seit einem halben Jahr sind sie auf Suche nach einen Platz, einer Gemeinschaft von Menschen wo sie sich wohlfühlen könnten. Wir haben sie auf Chandra und Lobo verwiesen. Während unsere Pläne für den heutigen Tag in der Sonne dahinschmolzen, zogen andere mit Wind und den Wolken auf. Wir werden von hier aus drei bis vier Tage an der Küste, im Landesinnern wandern. Pro Tag also 15 bis 20 Kilometer, Richtung Norden und dann mit dem Zug oder den ÖBus wieder hier her. Das Auto lassen wir hier stehen. Gewisse Vorbereitungen mussten getroffen werden für die Wanderung und in der Sonne abhängen, im Rücken die Hecke gegen den Wind, tat auch gut. Haiku des Tages: Die Grillen hört der Reisende in der Stille, ebenso die Schwalben die vorüberziehen. Die Erinnerung an den Storch über den Köpfen der Reisenden. Das Bellen der Hunde, weit weg, näher als die rosa Wolken, der erste Stern, der Mond am Himmel.
16.2.2024 Vila do Bispo
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