Der heutige Dienstag stand unter dem Eindruck der Kathedrale von Albi, dem UNESCO Welterbe und dies zu Recht. Wer die Gelegenheit hat dieses Wunder an Handwerkskunst, Kunstgeschichte und Kirchengeschichte zu sehen, sollte es machen und sich bei einer Frankreichreise nach Albi begeben. Beeindruckend die Kathedrale von außen, bis zu bedrohlich, empfängt sie den Besucher bzw. die Besucherin und beiden bleibt erstmal jedes Wort im Halse stecken. Dann löst sich das Erstaunen und es fallen nur die Worte, die das Erstaunen versuchen in angemessene Wörter zu fassen. Ich kann es nicht, denn was man hier zu sehen und über den Audioguide zu hören bekommt, dem müssen wir unsere gesamten Aufmerksamkeit widmen, solange, bis nach 2- 3 Stunden der Körper ausgekühlt ist und nur noch raus will. Man könnte mit der derselben Karte wieder hinein und den Rundgang wiederholen oder vertiefen. Diese 12 Euro sind mehr als gut angelegt. Wir essen sehr günstig bei einem ausgezeichneten Chinesen und Sonja trinkt ihren Kaffee in der Sonne, in einer Bar die von obskuren Besitzern betrieben wird. Ich vermute ein ehemaliger Zuhälter betreibt sie. Eine sehr müde und schon in die Jahre kommende Prostituierte steht mit suchenden Blick in der Sonne und verschwindet dann. Wir schauen noch am Skaterpark vorbei, wo unser Bus steht und kommen mit den Jungs/Männern ins Gespräch. Einer von ihnen zeigt uns dann auch sein Können, Roller mit Salto. Coole Jungs in einem coolen großen Skaterpark. Wir fahren nach Mazamet, knapp eine Stunde von Albi. Sonja telefoniert mit einer Tierschutzorganisation auf deren Gelände sie freiwillig arbeiten möchte und ich mit meinen alten Schauspielkollegen der seit Jahrzehnten in Spanien wohnt. Die nächsten Fixpunkte stehen fest, sogar ein ungefährer Zeitplan. Mal schauen. Haiku des Tages: Ihr Blick geht zur Rose. Das Mädchen steht. Sieht nichts außer der Rose in ihrer Hand auf der Brücke und ihr Handy. Wie lächeln? Ihr Blick ist wehmütig. Die Rose für wen?
